Herr Petzold, warum haben Sie sich für das berufsbegleitende Studium „Maschinenbau und Management (M.Eng.)“ an der Hochschule Schmalkalden entschieden? Wie hatten Sie das Studium „entdeckt“?
Auf den berufsbegleitenden Master wurde ich während meines dualen Studiums an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach aufmerksam. Durch die Zusammenarbeit der Hochschulen erhielten wir dort eine ausführliche Infoveranstaltung, welche mir sehr zusagte. Weiterhin gefiel mir bereits im Bachelorstudium die Kombination aus praktischer Arbeit und theoretischer Wissensvermittlung an der Uni/Hochschule. Mit meinem begleitenden Partner, der Arntz Optibelt Gruppe, hatte ich so stets die Möglichkeit, das Gelernte in den innerbetrieblichen Prozessen umzusetzen und bereits in jungen Jahren angewandte Berufserfahrung zu sammeln. Als ich mit 21 Jahren den Bachelor erfolgreich abschloss, entschied ich, die nächste Stufe des Bildungsweges anzugehen. Das Masterstudium in Schmalkalden bot mir hier die beste Möglichkeit weiterhin meiner Arbeit als Projektmanager im Betrieb voll und ganz nachzukommen und mich durch Wochenendveranstaltungen konstant weiterzubilden.
Während meiner ersten Jahre im Beruf fiel mir auf, dass ich mich nicht nur in eine Richtung spezialisieren wollte. Vielmehr bewunderte ich Kollegen und Freunde, welche sich stets einen Gesamtüberblick über Herausforderungen oder Projekte verschaffen konnten. Entscheidend war demnach für mich, meinem maschinenbaulastigen Grundstudium einen gewissen Teil Management und wirtschaftliche Sichtweisen anzugliedern. Die Kombination aus beidem fand ich im Rahmenplan des Studiengangs „Maschinenbau und Management“ an der Hochschule Schmalkalden!
Welche Erwartungen hatten / haben Sie an das Studium?
Gesagt, getan beschlossen mein bester Kumpel und ich uns zusammen für den Studiengang einzuschreiben, um die Herausforderung gemeinsam zu bestreiten. Die Erwartungen an das Studium ließen sich relativ simpel zusammenfassen. Wir wollten lernen, was abseits von Themen wie Konstruktion oder technischer Umsetzung bei innerbetrieblichen Aktionen beachtet werden muss. Wie beurteile ich, ob die Innovation meiner Produktentwicklung gewinnbringend ist? Welche Möglichkeiten der Berechnungen habe ich, um zu prüfen, wann sich meine neue Maschine amortisiert? Welche technischen Neuheiten bietet der Markt und wie bewerte ich sie? Wie bringe ich alle meine interessierten Parteien an einen Tisch, um ein Projekt zu starten, geschweige denn am Laufen zu halten? Das alles waren Fragen aus dem beruflichen Alltag, auf welche ich eine Antwort finden wollte. Im Masterstudium in Schmalkalden sah ich die Möglichkeit die Antworten zu finden, welche ich so dringend brauchte.
Wie gefällt Ihnen das Studium bisher? Was finden Sie besonders gut? Welche Vorteile bringt Ihnen das Gelernte im Job?
Die Arbeit als Projektmanager zeigt jeden Tag neue Fassetten. Kein Projekt ist einem anderen gleich. Überall gibt es eine kleine Feinheit oder Besonderheiten, welche es zu beachten gilt. Umso wichtiger ist es für mich, mir ein „Grundkonzept“ aufzubauen sowie Methoden anzueignen, mit denen ich an Herausforderungen oder Probleme herantrete. Das Studium vermittelt mir diese Methoden in einer sehr guten und übersichtlichen Art und Weise. Ob das der technische, wirtschaftliche oder softwarespezifische Teil ist. Am Ende jedes Präsenzwochenendes fahre ich mit neuen Gedanken und Ansätzen nach Hause und kann bereits im Auto anfangen darüber nachzudenken, wie ich diese in meinen beruflichen Alltag integriere. Das Studium in Schmalkalden unterstützt mich demnach nicht nur bei meiner täglichen Arbeit, sondern zeigt mir auch konstant neue Denkweisen auf, durch welche ich mich persönlich weiterentwickle.
Ebenfalls ist die Integration des Studiums in den normalen Alltag sehr gut geregelt. Von Tag eins an standen die Termine für Veranstaltungen und Klausuren in den nächsten fünf Semestern fest. Wenn man viel unterwegs ist, egal ob es die geschäftliche Dienstreise nach Rumänien, oder eben doch nur der Skiurlaub mit den Jungs ist, der gesamte Zeitraum ist extrem gut planbar!
Unterm Strich muss ich bereits nach drei Semestern, die wie im Flug vergangen sind, sagen, dass ich die Zeit niemals eintauschen wollen und die Entscheidung, das Studium zu starten, immer wieder genauso treffen würde.
Wie schaffen Sie es Zeit für Beruf, Studium und Familie zu finden? Welchen Rat würden Sie zukünftigen Studierenden geben?
Mit meinen 22 Jahren kann ich mich natürlich nicht die Rolle eines Familienvaters oder Geschäftsführers versetzen. Aber ich glaube abseits der typischen Phrasen wie „Vollgas geben!“ oder „immer 120%!“, habe ich meinen Weg mit dem Prinzip der „goldenen Mitte“ gefunden. Persönlich ist mir wichtig, mich und meine Gedanken im Gleichgewicht zu halten. Natürlich muss man in der Woche vor den Klausuren mal auf ein paar (wahrscheinlich mehr als ein paar) Stunden Schlaf verzichten. Oder aufwendige Themen auf Arbeit parallel zum Studium bearbeiten. Aber es kommen immer wieder, nicht zuletzt durch die gute Struktur des Studiums, ruhigere Zeiten, in denen man Zeit für sich hat. Hier ist es für mich wichtig den Ausgleich zu schaffen. Zu verreisen, die Großeltern zu besuchen oder eben auch einfach nur an einem gemütlichen Abend mit Freunden über gemeinsame Erinnerungen oder Zukunftspläne zu quatschen. Der Tag hat 24 Stunden. Wenn man sich vornimmt etwas zu machen und dass zeitlich vernünftig plant, dann kann man alle Fassetten, die das Leben bietet, abdecken. Um das mal in den Worten der Industrie auszudrücken: „Verschwendungen vermeiden und die vorhandene Kapazität optimal ausnutzen.“
Was ich den kommenden Studenten empfehlen kann, ist diese Selbstdisziplin einzuhalten. Einen Plan aufzustellen, wie man alles, was man möchte oder erfüllen muss, am besten unter einen Hut bekommt (Hier nicht die goldene Mitte, die den persönlichen Ausgleich bringt, vergessen.) und diesen dann einfach durchzuziehen. Dann hat man schon mehr gekonnt als viele andere, welche lediglich träumen, aber nicht machen.
Und wie gefällt Ihnen der Studienort Schmalkalden?
Als kleine verschlafene Stadt im Tal des Thüringer Walds hat Schmalkalden auf den ersten Blick natürlich wenig zu bieten. Je länger man allerdings bleibt, desto mehr reizt mich der Ort. Natürlich ist Schmalkalden nicht vergleichbar mit der Leipziger Clubszene, aber selbst für junge Leute bietet die Stadt, angefangen beim guten Mensaessen, tolle Möglichkeiten. Ich als Thüringer habe da vor allem den Rennsteig im Kopf, welcher herrliche Natur bietet und für alle möglichen sportlichen Aktivitäten offensteht. Dazu kommt der gemütlich historische Charme der Fachwerkhäuser in der Innenstadt und eine spannende industrielle Vergangenheit. Und wenn man doch mal das ein oder andere Kaltgetränk nach einem leckeren Snack in einer der guten Gaststätten genießen möchte, dann stehen die Türen des Studentenkellers natürlich weit geöffnet!
Herzlichen Dank für das ausführliche Interview, Herr Petzold. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft.