Aus welchem Grund bzw. aus welchen Gründen hatten Sie sich dazu entschlossen, das weiterbildende Studium aufzunehmen?
Ich habe bereits im Bachelor einen Studiengang mit Vertiefung in Steuerrecht an der BA Dresden absolviert. Das Steuerberaterexamen war bereits damals auf meiner To-Do-Liste. Jedoch war für mich die Variante "3 Jahre Praxiserfahrung + klassische Vorbereitung" aufgrund der Lernpause nicht optimal. Zudem besteht aufgrund der geringen Erfolgsquote von nur 50% im Examen der Nachteil, dass man bei Nichtbestehen ohne weiteren Abschluss und mit hohem Kosten- und Zeitaufwand keinen faktischen Fortschritt im beruflichen oder akademischen Sinne gemacht hat (abgesehen von der gewonnen Erfahrung und dem neuen Wissen).
Aus diesen Gründen wollte ich gern direkt im Anschluss an meinen Bachelor mit der Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen fortfahren und dies mit Erwerb des akademischen Grades „Master“ verbinden. Im Jahr 2022 wurde von der Hochschule Schmalkalden und der DHGE in Kooperation mit Dr. Bannas der Master „Steuerrecht und Steuerlehre“ eingeführt. Da es sich um einen berufsbegleitenden Master handelt, werden die in der Praxis angesammelten Pflicht-Stunden für die zwingend benötigte Praxiserfahrung angerechnet, sodass man nach den 2,5 Jahren Studium direkt ins Examen starten und im Rahmen dessen den akademischen Grad "Master of Laws" erwerben kann.
So bleibt man stets im Lernen, über die Master-Prüfungen im Klausuren-Modus und wird durch Dr. Bannas über die enthaltenen Probeklausuren und zusätzlichen Vorbereitungskurse an das Steuerberater-Examensniveau herangeführt. Aus diesen Gründen habe ich mich für diesen Studiengang entschieden.
Gab es konkrete Ziele, in welche Richtung Sie sich beruflich weiterentwickeln wollten? Welchen Beitrag konnte das berufsbegleitende Studium dazu leisten?
Mein konkretes Ziel war es, das Steuerberaterexamen zu absolvieren. Dabei wollte ich gern im Rahmen der Vorbereitung den akademischen Grad „Master“ erwerben. Beide Ziele konnten aufgrund des berufsbegleitenden Studiums erreicht werden.
Wie haben Sie das Studium empfunden?
Aufgrund dessen, dass das Studium im Kern auf das Steuerberaterexamen vorbereiten soll, sind die Inhalte und das Studium an sich sehr anspruchsvoll. Zudem muss das Studium neben dem Beruf zeitlich untergebracht werden. Empfohlen werden hier 25 Wochenstunden. Dies ist jedoch von der finanziellen und zeitlichen Unterstützung des Arbeitgebers sowie der steuerlichen Vorbildung abhängig. Ich selbst habe 32 Wochenstunden neben dem Studium gearbeitet, da ich aufgrund meines Bachelors bereits gut im Stoff stand.
Es ist nicht mit einem klassischen Studium zu vergleichen. Die Studieninhalte werden von der Abfolge her vorgegeben; die Vorlesungen werden in der Regel im Rahmen eines 2-Wochen-Rhythmus innerhalb von 3 Tagen durchgeführt. Am Ende der Vorlesungszeit schließt sich eine Prüfungsphase von 2 Wochen an.
Die Inhalte nähern sich von Semester zu Semester mehr dem Steuerberaterniveau an und die Lehrenden geben ein straffes, aber machbares Tempo vor. Das habe ich aber aufgrund meiner Ziele so von dem Studiengang erwartet. Hier sollte man stets bedenken, für was man dieses Studium eigentlich absolviert und auch die höheren Studienkosten in Kauf nehmen.
Die Betreuung durch Frau Kemnitz war sehr angenehm und gut organisiert. Die Dozenten sind meist selbst als Berufsträger in eigener Kanzlei tätig und können das Wissen sehr gut vermitteln.
Hat Ihnen das Studium zum gewünschten Abschluss des "Steuerberaterexamens" verholfen?
Mit dem Studium konnte ich meine Ziele im vollen Umfang erreichen. Ich habe 2023 meinen Master of Laws sowie mein Steuerberaterexamen erfolgreich absolviert.
Herr Donat, wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!