Interview mit Mario Weigand

Herr Weigand, Sie sind Absolvent des berufsbegleitenden Masterstudiums „Angewandte Kunststofftechnik (M.Eng.)“. Aus welchen Gründen hatten Sie sich für dieses Studium an der Hochschule Schmalkalden entschieden?
Ich wollte meinen beruflichen und fachlichen Horizont weiter entwickeln und mich speziell in der Kunststofftechnik spezialisieren. Dies ist für mich als Angestellter des weltweit führenden Herstellers von dekorativen Kunststoff-Folien und Kunstledern für die Automobilindustrie essentiell. Die Inhalte des Studiums konnte ich nach einer deutschlandweiten Recherche nur in Schmalkalden in dieser Art finden. Ebenso war für mich wichtig, dass ich nicht jedes Wochenende samstags und sonntags Vorlesung hatte, sondern die Inhalte in Präsenzphasen vermittelt wurden.

 

Wurden Ihre Erwartungen an das Studium erfüllt?
Voll und ganz, da sowohl wichtige Management- und betriebswirtschaftliche Themen gelehrt und darüber hinaus die Kunststoff-Themen aus meiner Ausbildung bzw. dem Bachelor-Studium weiter intensiviert wurden. Dass die Hochschule einen exzellenten Ruf im Bereich der Kunststoff-Technik hat, konnte man anhand der Dozenten bemerken.

 

Inwiefern konnten Sie die im Studium erworbenen Kenntnisse direkt in Ihren beruflichen Alltag einbringen?
Bestes Beispiel ist hierzu meine Master-Arbeit. Das Projekt zur Ermittlung eines Herstellungsverfahrens für ein neues Produkt beinhaltete sowohl die Projektmanagement-Inhalte, wie auch die wirtschaftlichen Aspekte und nicht zu vergessen die möglichen Verarbeitungsmethoden thermoplastischer Folien. Das heißt, ich konnte direkt die Inhalte aus den unterschiedlichsten Vorlesungen anwenden und damit auch weiter vertiefen.

 

Gibt es konkrete Ziele, in welche Richtung Sie sich beruflich weiterentwickeln möchten? Welchen Beitrag konnte das berufsbegleitende Studium dazu leisten?
Das Studium habe ich u.a. in Absprache mit meinem Arbeitgeber ausgesucht, da ich mich fachlich weiter entwickeln wollte. Außerdem möchte ich in meiner beruflichen Zukunft auch Führungsverantwortung übernehmen. Dafür ist in unserem Unternehmen ein Master-Studiengang Voraussetzung. Diese habe ich nun erfüllt und hoffe damit den Grundstein für einen zukünftigen beruflichen Erfolg gelegt zu haben.

 

Für Ihre Masterarbeit erhielten Sie den Förderpreis der MITEC Automotive AG 2018. Wie können die im Rahmen Ihrer Masterarbeit gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis umgesetzt werden?
In meiner Master-Arbeit habe ich ein Verfahren ermittelt, welches uns die Produktion einer weichen, aus thermoplastischen Olefinen hergestellten Folie ermöglicht. Hintergrund: Die Menschheit wird immer mobiler und man verbringt mehr Zeit im Auto. Während dieser Zeit möchte man sich wohl fühlen. D.h. die Oberflächen im automobilen Innenraum müssen attraktiv und haptisch angenehm sein. Alle haptisch angenehmen Oberflächen haben eines gemeinsam – sie sind weich. Durch das Verfahren können wir uns also zukunftsorientiert aufstellen und zusätzlich im Vergleich zu herkömmlichen polyvinylchlorid-basierten Kunstledern weniger Emissionen generieren. Die Master-Arbeit ist eine Handlungsempfehlung, die in Technikumsversuchen überprüft und optimiert wurde. Über die finale Implementierung meines Verfahrens entscheidet das Management. Der Grundstein ist dafür gelegt.

 

Der Förderpreis ist mit 1.250 Euro dotiert, was werden Sie mit dem Geld machen?
Meine Freundin und ich haben seit längerem eine große Reise nach Peru und Bolivien geplant. Wir wollen die Kultur, das Essen und die Leute kennen lernen sowie einige Trekking-Routen in den Anden begehen. Ziel ist ein Berggipfel auf 5.300 m Höhe, ich hoffe wir schaffen es. Der Urlaub beginnt einen Tag nach der Preisverleihung, daher ist das Geld dort sehr gut investiert.

 

Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft!